Sonntag, 12. Januar 2014

[Rezension] "Das Parfum" Patrick Süskind

Patrick Süskind  |  Das Parfum  |  Roman, Taschenbuch, 336 Seiten | € (D) 10.90 / sFr 16.90* / € (A) 11.30Titel: Das Parfum
                (Quelle)                     Autor: Patrick Süskind
                                                  Verlag: Diogenes
                                                  Preis (Taschenbuch): 10,90€
                                                  Seitenanzahl: 336
                                                  ISBN: 978-3257228007
                                                  Erscheinungstermin: Juni 1994
                                                  Buchreihe: Nein
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                                                                     Verlag

Jean-Baptiste Grenouille ist nicht wie andere Neugeborene, als er 1738 in Paris in ärmlichen Verhältnissen und als Waisenjunge zur Welt kommt, denn ihm fehlt etwas, das jedes Kind mitbringt: der typische Duft eines Säuglings. Schnell heißt es unter den Ammen, der Junge sei vom Teufel besessen, und so ist er im Laufe seines Lebens immer wieder den Demütigungen seiner Mitmenschen ausgesetzt. Doch Jean-Baptiste hat neben einem starken Überlebenswillen eine ganz besondere Gabe: einen extrem ausgeprägten Geruchssinn. Er folgt seiner Vision, “der größte Parfumeur aller Zeiten” zu werden, und stellt schließlich ein Parfum her, das ihm große Macht über seine Mitmenschen verleiht. Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, welche Inhaltsstoffe der junge Mann verwendet. (Quelle)

Was er begehrte, war der Duft gewisser Menschen: jener äußerst seltenen Menschen nämlich, die Liebe inspirieren. Diese waren seine Opfer. (S.240)


Nachdem ich gehört habe, dass "Das Parfum" so grausam und brutal sein solle (zumindest der Film, den ich übrigens nicht gesehen habe), habe ich einen Thriller erwartet. Tja, glatt getäuscht...
Das Buch ist mehr oder weniger wie eine Biografie einer fiktiven Figur aufgebaut. Es erzählt die Geschichte eines Mörder. Der Mörder ist in diesem Fall Jean Baptiste Grenouille - ein Waise, der im 18.Jahrhundert in Paris lebt. Er hat zwar keinen eigenen Körpergeruch, kann aber Gerüche aufnehmen und für immer "in sich" speichern. Da Grenouille  alles und jeden genaustens riechen kann, beginnt er so eine Ausbildung als Parfumeur. 
Grenouille ist eine eigenartige, wahnsinnige, aber auch eine unglaubliche starke Figur. Fast das ganze Buch ist aus seiner Sicht geschrieben und man verfolgt mit ihm sein ganzes Leben.
Man erlebt mit ihm, wie er unter einer Fischtheke geboren wird und auf welch unglaubliche Weise sein Leben zu Ende geht. Mir hat Grenouille als Hauptprotagonist sehr gut gefallen, weil er - meiner Meinung nach - toll in die Geschichte passt. Zwar habe ich mich mit ihm überhaupt nicht identifizieren können, doch die Figur hat mich die ganze Geschichte lang unterhalten können. Anders als die anderen Personen, die zwar nur einen winzig kleinen Teil der Geschichte ausmachten, doch mit denen ich mich nicht anfreunden können habe. Da wäre zum Beispiel Baldini, der Parfumeur, der mir unsympathisch war und mich nicht überzeugen konnte. 
Die Handlung finde ich beeindruckend. Ich wurde dank des passenden altmodischen Schreibstils wirklich ins 18. Jahrhundert hineingeschleudert und erlebte so die Geschichte von Jean Baptiste Grenouille. Die Handlung ist zwar an manchen Stellen ein wenig langatmig, konnte sich aber mit deutlich mehreren spannenden, wahnsinnigen und vor allem dramatischen Stellen noch "raushauen". 
Obwohl mir das Cover gar nicht gefällt, finde ich den Titel umso besser, weil er haargenau zum Buch passt. "Das Parfum" gibt einen tollen Einblick in die Welt der Düfte, was auch deutlich im Vordergrund steht, anstatt sämtliche Morde, die Grenouille tätigt. So würde ich das Buch auch auf gar keinen Fall einen Thriller oder Krimi nennen.

 "Das Parfum" ist ein Buch, dass einem gefällt oder nicht. Dazwischen gibt es nichts. Doch mich hat der Klassiker wahrlich überzeugen können. 

Cover&Titel: 3/5
Personen/Charaktere: 4/5
Inhalt: 4/5
Spannung: 4/5


Über den Autor:
Patrick Süskind wurde 1949 in Ambach am Starnberger See geboren. Er studierte in München und in Aix-en-Provence mittlere und neuere Geschichte und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst mit dem Schreiben von Drehbüchern. 1984 erschien sein Ein-Personen-Stück ›Der Kontrabaß‹, 1985 sein Roman ›Das Parfum‹, 1987 die Erzählung ›Die Taube‹ und 1991 ›Die Geschichte von Herrn Sommer‹, mit Illustrationen von Jean-Jacques Sempé. (Quelle)


Viel Spaß beim Lesen!
Eure Mary♥



1 Kommentar:

  1. Genau das find ich auch: die Gerüche (nicht nur "das Parfüm" sondern generell alle Gerüche die Grenouille beschäftigen) stehen so viel mehr im Vordergrund als die Morde, die er begeht! Er ist ja irgendwo doch ein Soziopath und abseits von Düften versteht er nicht wirklich was. Noch dazu kommen die Morde wirklich erst sehr gegen Ende vor - deshalb find ichs immer ein bisschen traurig wenn man ihn nur als Mörder kennt :p
    Mich konnte das Buch sogar noch mehr überzeugen, volle Punktzahl und (unter anderem) Jahresfavorit!

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Senf dazu♥